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Dieses Projekt beschäftigt sich mit dem Umgang von persönlichen Daten von Internetuser:innen und den damit verbundenen Fragen hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre. Die Analyse ist statistik-ausgelastet und basiert auf einer Umfrage mit 63 befragten Personen.
Im Namen des Vereins Pilotprojekt hat sich ein Praktikant mit der Unterstützung des Teams als Projekt dem Umgang von persönlichen Daten von Internetuser:innen und den damit verbundenen Fragen hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre gewidmet. An dieses umfassende Thema wurde über eine Umfrage herangetreten, die die Position von Befragten zu diversen Applikationen erfragt. Die Umfrage fand im Juli 2022 statt und thematisiert acht Social-Media Plattformen und deren Nutzung: Signal, Telegram, WhatsApp, Instagram, Snapchat, TikTok, Facebook, Twitter.
Über die Fragen, ob, wie, warum und wie häufig man sich bestimmter Applikationen im Internet bedient, wurde das Nutzerverhalten erfragt. Im Weiteren ging es um die Einschätzung und das Verhältnis der User:innen zu diesen Plattformen. Im Hinblick auf den Umgang mit persönlichen Daten wird erfragt, wie sehr man diesen Plattformen vertraut und ob man in diesen potenzielle Gefahren sieht. Wir haben zudem nach dem Standpunkt der aktuellen Rechtslage gefragt. Gemeinsam mit demografischen Daten, wie dem jeweiligen Geburtsjahr und Wohnort (städtisch/ländlich), haben wir interessante Ergebnisse analysieren, die wir euch im Folgenden darlegen.
Die Umfrage wurde mittels Google Formulare durchgeführt, wo 63 Personen zum Zeitpunkt der Auswertung der Ergebnisse und des Verfassens dieses Texts teilnahmen. Die folgenden Zahlen und Statistiken beziehen sich also auf die Antworten der 63 Teilnehmer:innen. Fast 62 % der Teilnehmenden sind weiblich, etwa 32 % sind männlich, der übrige Anteil stuft sich als Divers ein oder möchte dazu keine Angabe nennen. Der Großteil mit 62 % wurde 1999 oder später geboren und beschreibt seine:ihre Wohngegend als ländlich. Uns ist bewusst, dass dies lediglich einen kleinen Ausschnitt einer vielfältigen Personengruppe repräsentiert.
Mit über 98 % ist der Messenger Service WhatsApp in jener Umfrage die meist genutzte Plattform, gefolgt von Instagram mit fast 80 %. Die Online-Plattformen Snapchat und Facebook folgen, beide mit knapp 51 %. Angegebene Messenger Dienste wie Signal und Telegram sind fast gleich auf, Twitter liegt kurz dahinter. Die wenigsten Befragten benützen TikTok, die Anzahl ist geringer als ein Viertel der befragten Personen.
Anhand der unterschiedlichen Teilnehmer:innenanzahlen (n), die angeben, wie viele Befragte jene Plattform nutzen, sind die Daten nicht vergleichbar. Hervorsticht allerdings, dass auch hier WhatsApp täglich am häufigsten genutzt wird. Die Social-Media Plattformen Instagram und TikTok werden ebenso regelmäßig genutzt. Kein:e Teilnehmer:in gab an, TikTok seltener als mehrmals im Monat zu nutzen. Telegram zeigt, dass diese Applikation von den genannten, vermehrt nur einmal die Woche geöffnet wird. Von fast der gleichen Anzahl an Befragten, allerdings auch seltener als einmal im Monat, dies wird nur von dem Messenger Dienst Signal übertroffen.
Tendenziell genießt die Messenger-App Signal – im Vergleich zu den anderen Plattformen – das größte Vertrauen unter den Teilnehmer:innen der Umfrage, gefolgt von Twitter, Snapchat und Telegram. Auffallend ist, dass Nutzer:innen eher weniger Vertrauen in die Social-Media-Plattformen vom Unternehmen Meta Inc. (WhatsApp, Instagram und Facebook) zeigen. Dies sieht man anhand der Grafik, dass bei der Applikation Instagram, nur circa 12 % der Nutzer:innen dieser Plattform vertrauen. Die App TikTok erhält unter den all hier aufgezählten Plattformen den niedrigsten Vertrauenswert.
In dieser Grafik ist zu sehen, welche Daten die Teilnehmer:innen der jeweiligen Applikation bereitstellen. Der Antworten zufolge, werden viele verschiedene Arten von Daten vor allem an WhatsApp, Instagram und Facebook weitergegeben. So teilt man bei diesen Applikationen eher ein persönliches Bild von sich als auf den anderen Plattformen. Des Weiteren kann von den Ergebnissen festgestellt werden, dass die Befragten dem Medium Snapchat Daten geteilt, die nur auf diese Plattform zutreffen, wie das Erstellen eines persönlichen Avatars. Ein persönliches Bild teilt keiner der Teilnehmer:innen TikTok. Auf jener Plattform sowie auf Twitter werden häufiger auch Pseudonyme verwendet. Der echte Nachname wird vorrangig auf Facebook geteilt. Mit den Messenger Diensten (Signal, WhatsApp und Telegram) werden hauptsächlich die Telefonnummern geteilt.
Die Gründe der Nutzung der diversen Applikationen sind sehr vielfältig und unterscheiden sich von App zu App teilweise sehr stark. Die häufigsten Gründe für die Nutzung von Apps sind soziale Verknüpfungen, hierbei ist WhatsApp die am häufigsten genutzte Plattform.
Rund 97 % der WhatsApp Nutzer gaben an, sie nutzen den Messenger Dienst für diesen Zweck. Der zweithäufigste Beweggrund für die Nutzung von WhatsApp sind unter den Teilnehmer:innen Ausbildung & Karriere, gefolgt von einem geschäftlichen & dienstlichen Nutzen.
Für den Messenger Service Signal ist neben der sozialen Verknüpfung ebenfalls Ausbildung & Karriere einer der häufigsten Gründe für die Nutzung jener Plattform.
74 % der Telegram-Nutzer:innen geben an, abgesehen von den sozialen Verknüpfungen sei Unterhaltung und Zeitvertreib der häufigste Nutzungsgrund. Am deutlichsten ist jener Nutzungsgrund bei der Plattform TikTok.
Bei der Plattform Instagram sind Zeitvertreib und soziale Verknüpfung gleichsam wichtige Beweggründe, mit jeweils 90 % für die Nutzer:innen dieser Applikation, gefolgt werden diese Werte von dem Ziel, sich selbst zu entfalten und um Kreativität einen Platz zu geben.
Der Anteil derer, die nach Bildung, News und Recherche suchen, ist bei Twitter am höchsten. Dies zeigen 73 % der teilnehmenden Plattform-Nutzer:innen.
Die Umfrage-Teilnehmer:innen wurden zudem gefragt, wo sie (potenzielle) Gefahren, in Bezug auf den Umgang mit ihren persönlichen Daten, sehen.
Als die häufigste Gefahr stuften die Befragten die Datenspeicherung im Internet ein, gefolgt von 69,8 %, die eine Gefahr von Unternehmen ausgehen sehen und 55,6 % die eine Gefahr bei Staaten sehen. Weniger als die Hälfte der Befragten, mit 47,6 % sehen eine Gefahr von der Öffentlichkeit ausgehend. Ein Drittel der Befragten haben die Antwort Arbeitgeber, Vorgesetzte, Lehrer:innen ausgewählt und 17,5 % Familie, Freundeskreis und Bekannte. Jeweils 1,6 % der Befragten sehen den Weiterverkauf von Daten und Hacker als Gefahr an. Dies verteilte sich wie folgt. In Schwarz werden jene von Teilnehmenden explizit angegebene (und nicht von uns vorgegebene) Antworten gezeigt.
Diese Statistik veranschaulicht die Selbsteinschätzung der Teilnehmenden zur Frage, ob und wie stark diese von Online-Diensten beeinflusst werden. Dies ist als Skala zwischen 0 (ohne Einfluss) und 5 (direkter Einfluss) zu betrachten. Tendenziell wird die Beeinflussung auf die politische Einstellung und das Wahlverhalten geringer als jene auf das Konsumverhalten eingeschätzt.
Insgesamt gaben 19 % der Befragten an, Plattformen haben keinen Einfluss auf ihre politische Einstellung sowie das Wahlverhalten, und weitere 40 % gaben an, auf dieser Skala hätten Online-Dienste einen sehr geringen Einfluss und wählten hierbei den Wert 1. Nur 3 % der Befragten sahen einen direkten Einfluss bei der Auswirkung auf die politische Einstellung und das Wahlverhalten.
Bei dem Einfluss von Social-Media Plattformen auf das Konsumverhalten war ersichtlich, dass 8 % der Befragten keinen Einfluss auf das Verhalten bei sich selbst feststellen, jedoch 14 % einen direkten Einfluss auf ihr Konsumverhalten vermuten. Am häufigsten wählten die Befragten hierbei den Wert 3 und schätzen somit einen mittelmäßigen Einfluss auf ihr Konsumverhalten ein.
Heutzutage ist das Internet allgegenwärtig – so wird vorausgesetzt, dass die Gesellschaft auch darüber informiert ist. Doch laut den Ergebnissen der Umfrage ist dies nicht der Fall. Über die Hälfte der befragten Personen geben an, dass sie wenig, beziehungsweise kein Wissen, über die derzeitigen Gesetzeslage mit dem Umgang ihrer persönlichen Daten haben. Nur 10 % der Teilnehmer:innen empfinden, dass sie gut informiert sind, wohingegen die übrigen 40 % sich eher unsicher sind.
Die Datenspende ist die freiwillige Bereitstellung von eigenen Daten für einen bestimmten Zweck (vgl. Timelex 2020). In diesem Kontext werden persönliche Gesundheitsdaten an die Forschung weitergegeben, um so die Früherkennung von Krankheiten fördern und Therapieformen optimiert werden können (vgl. Tischer & Tophopf 2020).
In diesem Abschnitt sind die Befragten gefragt worden, ob sie ihre persönlichen Daten freiwillig an die Forschung hergeben würden. Im ersten Blick kann man deutlich sehen, dass die meisten nicht bereit wären ihre Daten für Forschungszwecke zu spenden. Nur 21 % der Befragten geben an, dass sie ihre Daten spenden würden, wohingegen mehr als die Hälfte dazu tendiert, ihre Daten vorerst nicht an die Wissenschaft weiterzugeben.
Timelex (2020): Personal Data Donation: A Legal Oxymoron Beneficial To Science, timelex, [online]
https://www.timelex.eu/en/blog/personal-data-donation-legal-oxymoron-beneficial-science [zugegriffen am: 12.08.2022].
Tischer, Maximillian & Nora Tophopf (2020): Datenspende: Mehr Gesundheit und Lebensqualität für alle, data4life, [online] https://www.data4life.care/de/bibliothek/journal/datenspende-in-medizin/ [zugegriffen am: 12.08.2022].
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