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Am 05.10.2022 durften wir ein Gespräch mit der Leitung der Organisations- und Personalentwicklung und interne Kommunikation führen. Betttina Riesenecker hat uns vor Ort eingeladen und Einblicke in die Berufswelt verschafft.
Die folgenden Absätze sind die Antworten von Frau Riesenecker auf unsere Fragen:
Ich leite den Bereich Organisations- und Personalentwicklung und interne Kommunikation. Bei uns im Haus hat sich das speziell entwickelt, wir haben HR-Administration, dort liegt alles Arbeitsrechtliche, Verträge, Onboarding sowie Offboarding – und Organisations- und Personalentwicklung getrennt, dort liegt auch das Recruiting. Wir decken viele verschiedene Felder in der Organisation ab. Diese Position habe ich seit sechs Jahren.
Im Unternehmen bin ich schon seit fast 25 Jahren. Ich bin schon lange im Haus, ich habe während des Studiums als Assistenz im Marketing begonnen und mich dann einfach in der Organisation entwickelt und diese Bereiche hat es damals nicht gegeben. Also ich habe den Bereich aufgebaut, also alle Bereiche – wir haben weder ein standardisiertes Recruiting gehabt noch eine Organisationsentwicklung noch eine Personalentwicklung und auch keine interne Kommunikation. Das ist natürlich eine tolle Geschichte, wenn man sich so entwickeln kann und auch selber solche Dinge auf die Beine stellen kann.
Wir haben eine klare Hierarchie, also vom Vorstand hinunter. Diese Hierarchie gibt es wegen gewisser Verantwortlichkeiten, aber von der Kommunikation her und von der Beteiligung der Leute, an Projekten und Entscheidungen, versuchen wir schon sehr viele partizipative Möglichkeiten zu finden.
Die Abteilungen sind unterteilt. Wir sind mittlerweile nicht nur Redaktion – viele haben das Bild, dass Der Standard vor allem die Zeitung, die Online-Plattform ist. Wir denken in drei Hauptgeschäftsbereichen. Ich kann Ihnen aber gerne nachher auch ein Organigramm von uns schicken, wo das abgebildet ist – wenn das hilft.
Publizistik: Hier gibt es jemanden der als Verlagsleitung für die digitalen Produkte zuständig ist und dann natürlich Sales also Werbung, die verkauft wird. Und dann auch noch jemand der für die Abos zuständig ist, also B2C sowohl Digital- als Printabos.
Rubriken: Das sind die rubrikzierten Produkte wie Immobilien und Karriere, das ist ein kleinerer Bereich
Welcome: Wir haben, das ist schon länger her, eine Cooperate Publishing Agentur quasi gekauft und die ist in diesem Geschäftsbereich drinnen und dann ist da dort noch ein ganz großer Teil, der für Kundenkommunikation zuständig ist. Also Inbound, Outbound, Telefonie und die Servicieren den Standard, die Publizistik aber auch andere Kunden, wie zum Beispiel den Wirtschaftsverlag.
Dann gibt es noch so einen Kern an Fachbereichen, dazu gehört mein Bereich, IT, Mediengestaltung und das ist für uns das Layout; dazu gehören die Developer, also die Entwicklung und alle diese Geschäftsbereiche, also mit denen arbeiten wir auf unterschiedliche Art und Weise zusammen, manchmal ist es Service, manchmal Beratung – manchmal haben wir aber auch das was wir als „Governance“ bezeichnen:
Das heißt Spielregeln kommen von uns: Also bei mir, der Klassiker ist, Mitarbeiter:innengespräche, die sind verbindlich einmal im Jahr zu führen, da kommt der Leitfaden von uns und wir bearbeiten dann die Personalentwicklungsmaßnahmen.
Das ist total unterschiedlich, das hängt ganz stark von der Führungskraft ab und wir haben eine sehr weite Spanne an Persönlichkeiten in der Führung, und von der hängt natürlich dann auch ab, wie die diese Mitarbeiter:innengespräche dann ausschauen. Grundsätzlich sind das Gespräche, wo es sowohl für die Führungskraft als auch für die Mitarbeiter:innen einen Leitfaden gibt, an denen sie sich orientieren. Es geht um Weiterentwicklung: Wie kann ich mich in dieser Organisation weiterentwickeln? Das ist der Fokus bei uns bei diesem Gespräch.
Verlage sind finanziell nie super aufgestellt. Wir feiern, dass wir jetzt die Fünfjahresstrategie, die „Agenda 2021“, erfolgreich abgeschlossen haben – das war ein großes Digitalisierungsprojekt. Damit haben wir 2017 begonnen und schließen ein Jahr später ab als geplant, auch Corona geschuldet. Dadurch haben wir jetzt keine Schulden mehr und eine gute Liquidität. Vor fünf Jahren haben wir ganz woanders begonnen, muss man sagen und bei uns gibt es nicht sehr viele dieser Benefits, weil uns das nicht leisten können.
Wir bieten Sachen an, wie dass man sich vergünstigt eine Versicherung dazu kaufen kann. Wir haben Mitarbeiter:innenvorteile, das heißt Ermäßigungen bei verschiedenen Geschäften in der Umgebung, wenn man es sich Essen holt. Solche Sachen haben wir schon, aber wir haben jetzt nicht diese großartigen Finge Benefits, die andere Unternehmen haben, weil sie sich das leisten können – muss man ganz ehrlich sagen. Und wir haben Kaffee, den niemand leiden kann, das muss man auch sagen. *lacht* Wir gehen uns alle immer extern Kaffee holen, ein Riesenthema!
Wir haben eigentlich ungefähr seit Anfang 2020 eigentlich laufend 20-25 Positionen offen, das ist ungefähr so die Range, in der wir uns bewegen. Insgesamt haben wir fast 600 Mitarbeiter:innen, wir sind in den letzten Jahren eine große Organisation geworden und das hat einfach mit normaler Fluktuation zu tun, aber durchaus auch jetzt mit dem Aufbau neuer Stellen und neuer Positionen, die jetzt auch in Richtung Digitalisierung gehen.
Wir achten eigentlich vor allem darauf, dass das Personen sind, die natürlich fachlich gut passen. Wir unterstützen auch sehr, Juniors ins Haus zu holen, also Einsteiger:innen, die wir dann auch gut begleiten. Wir haben sehr viel Expertise im Haus und Kolleg:innen, die ihr Wissen weitergeben können –natürlich muss fachlich eine Basis da sein, aber für uns ist dieser kulturelle Fit wichtiger. Dass das Personen sind, von denen wir das Gefühl haben, die sind aktiv, die trauen sich einzubringen, die trauen sich ihre Meinung zu sagen, die trauen sich zu widersprechen, sich zu positionieren – das ist für uns sehr wichtig.
In der Redaktion sicher – von der Größenordnung her sind das so ungefähr 150 Leute, da sind wir auch sehr viel jünger geworden in den letzten Jahren. Das ist auch gut so, die Diversität in der Redaktion war ein großes Thema und da haben wir viel hinein investiert, dass wir junge Leute bekommen können und die holen wir nicht unbedingt von der FH (Journalismus), sondern eher aus Fachstudien, wie dann Geschichte, Politikwissenschaft, Wirtschaft und was auch immer studiert haben – und natürlich ein Talent haben zu schreiben, aber auch das kann man lernen und verfeinern.
Auch die Multimedia-Möglichkeiten kann man lernen, aber wichtig ist eigentlich das Fachwissen, dass sie auch wissen, wo recherchiert man, das haben wir ganz stark im redaktionellen Kontext gemerkt. Da achten wir eher darauf, dass jemand Spezialist:in ist, schon erste Kontakte hat – also weiß, wen rufe ich an, wenn ich eine Info brauche. Das Recherchenetzwerk ist quasi *lacht* das Goldgrübchen jedes:r Journalist:in und da können schon so erste Ansätze vorhanden sein.
Was wichtig ist, ist dass die Leute schon irgendwo einmal hands-on waren. Es ist wurscht wo, das kann eine Schülerzeitung sein oder Engagement in irgendeiner NGO oder man hat in den Ferien in der Gastro gearbeitet. Also das ist völlig egal, aber irgendetwas aus dieser Richtung sollte im Lebenslauf sein, sodass man weiß, das sind Leute, wenn sie irgendwo landen, dann haben sie schon ein bisschen Orientierung in der Arbeitswelt. Es muss überhaupt nicht zur Tätigkeit des Schreibens passen.
Wir sind ein kleines Team, fünf Frauen und davon sind drei, weil sie Kinder haben, Teilzeit angestellt; und drei Kolleginnen davon recruiten. Wir haben einen Recrutingprozess, der ist ganz klar ausdefiniert und der startet mit einer „Auftakt-Mail“. Die geht an uns im Recruiting und an das Controlling. Das Controlling gibt dann die Budgetfreigabe und danach starten wir mit dem Recruitingprozess. Wir wählen sozusagen die allererste Auswahl: Wer kommt zu einem Gespräch? Das geht dann an die Führungskraft, wenn die sagt „Ja, passt gut“, dann laden wir ein. Das erste Gespräch machen wir virtuell, da geht es eher einmal um ein erstes Kennenlernen.
Die zweite Runde, da sind dann oft auch Leute aus dem Team dabei und da gibt es schon konkretere Aufgaben – es ist so ein kleiner Assessmentpart. Die, die journalistisch tätig sein werden, bekommen zum Beispiel ein Thema und müssen unter Zeitdruck, weil so ist das bei einer Zeitung *lacht*, etwas Schreiben. Sie können recherchieren, kriegen alles zur Verfügung gestellt und dürfen auch wen anrufen. Wenn wir in den technischen Bereichen solche Assessments machen, bekommen die Aufgabenstellungen, wie einen kleinen Code erstellen oder im IT-Support, es gibt irgendein Problem: Klassiker, der Screen im [Konferenzraum] geht nicht *lacht*.
Wir machen die zweite Runde sehr praxisnah, damit beide Seiten sehen, wie schaut denn das aus. Und es geht immer stärker in die Richtung, Leute aus dem Team zu involvieren. Wir haben sogar Bereiche, da rekrutiert das ganze Team. Also wenn da jemand in die zweite Runde kommt, sitzen plötzlich zehn Leute vor einem. Aber das funktioniert erstaunlich gut, weil man sieht auch gleich, ob da Chemie ist, und die Persönlichkeiten sind auch immer wichtig.
Bei den Developer:innen zum Beispiel, kommen sie zur zweiten Runde und nehmen in der Früh gleich am „Stand Up“ teil. Das gibt es jeden Tag in der Früh, 10-15 Minuten, wo sie sich zusammenstellen und sagen „Was mache ich heute? Was habe ich gestern abgeschlossen, und habe ich irgendwo Hindernisse, irgendwelche Sachen wo ich nicht weiterkomme, und könnten wir uns dazu austauschen?“ Dort kommen einmal die Kandidat:innen dazu, und dann geht es erst ins Recruiting-Gespräch. Meistens trinken die noch einen Kaffee gemeinsam oder Essen zu Mittag. Also so, dass beide Seiten ein bisschen spüren, kann das passen, komm ich mit denen klar, interessiert mich das wie die arbeiten? Also wir schauen, dass wir in der zweiten Runde sehr konkret werden.
Wir haben immer schon einen relativ hohen Prozentsatz an Leuten gehabt, die Teilzeit gearbeitet haben, und das haben wir auch immer ermöglicht. Dort wo wir den Knackpunkt haben, weil das für Führungskräfte manchmal (…) schwer vorstellbar ist – ist Führung in Teilzeit. Also vier Tage geht, aber weniger als vier Tage, das können sich dann die Führungskräfte manchmal nicht vorstellen und wir sind jetzt gerade dabei „Top Sharing“ langsam zu implementieren, dass zwei Menschen sich eine Führungsposition teilen.
Wir haben drei Home Office Tage in der Woche, also „Mobile Work“. Wir haben alle Kolleg:innen ausgestattet, jeder hat ein Diensthandy, Laptop also wir können arbeiten wo wir wollen – in Österreich, leider, weil die EU da starke Grenzen setzt. Übrigens ein Punkt, wo wir Leute im Recruitingprozess verlieren, denn wir können offiziell nicht zusagen, dass sie zwei Monate im Jahr vom Ausland arbeiten können – es geht nicht. Manche Unternehmen, große Konzerne haben in jedem Land irgendeine Niederlassung, da ist das machbar. Wir haben das nicht, das heißt wir können nicht sagen, du kannst in Frankreich zwei Monate im Sommer arbeiten – die Leute sagen uns dann ab, weil das nicht möglich ist.
Also da haben wir zum Beispiel aufgrund dieser rechtlichen Beschränkungen ein Thema, aber wir nehmen viele Leute in Teilzeit. Wir haben eine Zeit lang auch Kolleg:innen angeboten: -20 % Arbeitszeit und -12 % Gehalt, also quasi so eine implizite Gehaltserhöhung, da haben wir eine große Initiative gehabt. Und wir haben einen Meeting-freien Freitag, also am Freitag gibt es keine Abteilungsübergreifenden großen Meetings und der Freitag kann wirklich von jeder und jedem im Hause individuell gestaltet werden. Manche arbeiten dann nur zwei Stunden, manche arbeiten zehn Stunden, weil sie froh sind, dass sie einmal Ruhe haben, aber das ist etwas da kann jede:r sich überlegen wie er das machen möchte, am Freitag.
Vor allem durch Entwicklungsmöglichkeiten, das ist finde ich auch der große Hebel. Bei uns gibt es viele sehr engagierte Kolleg:innen und denen dann die Möglichkeit zu bieten an Projekten mitzuarbeiten, also irgendeinen Verantwortungsbereich zu übernehmen, das ist eher das Begleiten. Wir haben auch nicht wahnsinnig viel Budget für Weiterbildungen, es gibt sie, aber es ist nicht so, dass jede:r Mitarbeiter:in ein fixes Budget hat, das machen andere Unternehmen – können wir uns leider auch nicht leisten.
Was wir sehr viel machen, ist interner Wissenstransfer: Wir haben viele Formate wo Kolleg:innen den anderen etwas vermitteln, Excel ist der Klassiker. Wir haben im Controlling ein paar Excel-Koryphäen und die machen mehrmals im Jahr in diese Richtung auch Trainings. Jedes Jahr gibt es irgendwelche partizipativen Projekte, wir hatten zum Beispiel Mitarbeiter:innen-Befragungen, und das Ergebnis wurde weiterbearbeitet von Mitarbeiter:innen. Das Gesamtergebnis der Organisation haben Fokusgruppen bearbeitet, die haben danach gesagt „Das sind die Painpoints, bitte dahin schauen“ und dann haben Arbeitsgruppen Maßnahmen erarbeitet und ausgearbeitet, die dann in der Organisation ausgerollt worden sind. Und da merken wir, da sitzen die jungen Leute drinnen, also da engagieren sie sich, das taugt ihnen.
Also wenn sie sozusagen mitgestalten können, und diese Möglichkeit immer an der richtigen Stelle versuchen wir sehr zu fördern – weil nichts ist frustrierend als wenn man was mitentwickelt und dann wird das nichts. Wir haben auch ein großes Umzugsprojekt dieses Jahres, also „Umzug“: Wir brauchen einfach mehr Meetingräume, Begegnungsräume, Kommunikationszonen – das haben wir auch Partizipativ gemacht. Also die Aufteilung, Arbeitsplätze, Meetingräume, Regenerationszonen, Fokuszonen sind von den Leuten aus dem Haus entschieden worden, dazu hatten wir mehrere Workshops.
In meinem Team gibt es eine Moderationskompetenz, wir können einfach gut moderieren und wir moderieren sehr viel bei Workshops auch im Haus, und geben auch viel Know-How Input. Wenn es darum geht die agilen Methoden, also ein Canva Board mit dem kann jede:r arbeiten – ich weiß nicht ob sie das kennen, ja? *nicken* Da machen wir ganz kurze Slots für eine Stunde Canva Board und eine Stunde, wie ist ein Stand Up, Klassiker noch immer: Wie ist ein Meeting? Und man glaubt nicht, es gibt immer noch Meetings ohne Agenda *lacht*, aber also wir versuchen im Haus viel Dynamik zu machen.
Wir machen „Kudos“, das sind Wertschätzungskarten, einmal im Jahr. Da schreiben die Bereiche einander Kudo-Karten ja und wir haben dann ein Riesenevent bei uns im Foyer. Wir kriegen das dann auf diese Glaswand, vor der sie unten gestanden sind. Das sind so Sachen, die attraktiv für junge Menschen sind, also ich finde es auch leiwand *lacht*, aber es ist eine andere Generation und das ist gut so ja, finde ich. Und sozusagen diese Sichtbarkeit der eigenen Arbeit und diese Möglichkeit sich zu entwickeln, steht einfach im Fokus.
Wie der Krieg in der Ukraine begonnen hat, das war eine Zeit, die für die Kolleg:innen extrem belastend war, und wir haben einen Arbeitspsychologen und der hat dann mit denen Supervisionstreffen gemacht. Und das betrifft bei uns die Redaktion und das Community-Management, also die Kolleg:innen, die Foren warten, sind teilweise auch mit sehr sehr belastenden Kommentaren konfrontiert – eigentlich seit der Flüchtlingskrise vor allem. Die Mitarbeitenden sind im Forum gekennzeichnet, man sieht das sind Community-Manager:innen, die sind teilweise auch oft mit sehr persönlichen Übergriffen konfrontiert und die können sich jederzeit an den Arbeitspsychologe wenden, also wir haben einen Arbeitspsychologen und eine Arbeitspsychologin, an die sie sich wenden.
Das ist nicht so einfach für die Leute, aber es wird angenommen. Diese Bereiche haben einen sehr starken inneren Zusammenhalt, und es gibt immer die Möglichkeit, dass man zu einer Kollegin oder zu einem Kollegen geht, das ist auch ausgeschildert. Ich habe dieses Jahr einen Team Workshop zum Beispiel von diesem Communityteam moderiert und die achten sehr drauf: Was sind so die Dinge, mit denen sie dann abbauen können, wenn Sie hier rausgehen? Die einen machen Sport, die anderen lesen dann eine halbe Stunde im Café, es gibt so ganz unterschiedliche Möglichkeiten – wir haben keine Fringe Benefits aber den Kolleg:innen geben wir jedes Jahr einen Gutschein für das, wo sie am besten dann diesen Stress abbauen.
Es ist ein wichtiger Punkt, weil man glaubt es gar nicht – allein die Bilder, die sie sehen – das ist ein Hammer. Es kommt bei uns ja alles dann gar nicht in die Medien als Qualitätstageszeitung, aber ja die Kolleg:innen haben damit zu tun.
Garantiert sage ich jetzt einmal, weil das machen alle. Wir bemühen uns, sehr achtsam zu sein und da kann man ja nur immer dranbleiben und immer wieder hinterfragen, ist man dabei. Also wir schauen auch immer bei den Führungskräften, dass wir 50 50 haben – wir haben fast keine Kolleg:innen, die sich als divers deklarieren – muss man auch dazu sagen. Wir achten auch bei den Ausschreibungen, gerade der technischen Jobs sehr darauf Frauen zu adressieren, da braucht es eine andere Sprache. Es ist trotzdem wahnsinnig schwierig, Frauen, jetzt zum Beispiel in die IT zu bekommen, also zu Bewerbungen zu bekommen. Wir schauen schon auch bei den Praktikant:innen ganz stark, dass wir Frauen ins Haus holen. Aber natürlich gibt es dann wieder auch Kolleg:innen, die keine Achtsamkeit haben.
Wir gendern, also wir haben eine Genderpolicy auch divers zu formulieren, die fürs ganze Unternehmen ausgerollt ist, haben wir auch letztes Jahr sehr viel gemacht, aber ein hartnäckiges Thema.
Wir haben einmal die Auswertung auch gemacht: Frauen und Männer verdienen bei uns im Durchschnitt gleich viel. Ich denke schon, dass wir da auch einen Gendergap drinnen haben, auch aus der Geschichte heraus. Wir haben ja doch Kolleg:innen sowie mich, die schon lange im Haus sind und man muss wirklich achtsam hinschauen – das ist der Punkt, wir haben sicher an manchen Stellen noch einen Gendergap, dann würde ich jetzt schön malen, wenn ich das leugnen würde.
Das Gespräch mit Frau Riesenecker war das erste, welches der Verein in Person vor Ort geführt hat. Wir haben nicht nur informative Einblicke erhalten, sondern auch Arbeitsplätze gesehen und durch das Gespräch das Arbeitsklima mitbekommen. Ziel des Interviews war es, einen Einblick in das Berufsleben zu erhalten und gleichzeitig herauszufinden, wie ein Bewerbungsprozess abläuft, um so unsere Auffassungen an Berufseinsteiger:innen und vor allem Studierende weitergeben zu können.
Wir haben gelernt, dass bei der Qualitätszeitung Der Standard die unterschiedlichen Abteilungen eng mit dem Personalmanagement zusammenarbeiten. Zudem haben wir aufgenommen, dass die Weiterbildung und Unterstützung der Mitarbeiter:innen im Fokus steht, sowohl der Wissenstransfer, unterschiedliche Workshops und Befragungen als auch die psychologische Unterstützung bei Verarbeitung schwieriger Tagesthemen. Auf die vermehrte Einstellung weibliches Personal sowie auf das Gendern wird geachtet, sodass dies nicht mehr zur Debatte stehen muss.
Im Namen des Vereins bedanken wir uns bei Frau Riesenecker für diese Zusammenarbeit und wünschen Ihr auf ihrem weiteren Weg nur das Beste und viel Erfolg, vielen Dank!
Hervorstreichen „Wo habe ich Erfahrungen gesammelt schon im Berufsleben“ und auch, wenn man irgendwo engagiert ist. Weil das ist manchmal schwer für uns zu greifen, wenn wir die Lebensläufe bekommen, wo gibt es Praxiserfahrung. Zum Beispiel, wir nehmen ur gerne Leute, die einmal in der Gastro gearbeitet haben! Wurscht wofür sie sich bewerben, die sind einfach super, weil ich meine, in der Gastro muss man so viel händeln können.
Also es ist wirklich nicht wichtig, dass das jetzt was Fachspezifisches ist. Selbst Pfadfinder:in zum Beispiel, oder wenn man mit Kindern irgendwo hingefahren ist – solche Sachen sind schon super und wenn man nur Begleiter:in war. Also das bei den Bewerbungen finde ich wäre das Wichtigste, das ins Anschreiben-, Motivationsschreiben dazu zu schreiben, was man da sich mitgenommen hat.
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