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Astrid und Hannes aus dem Waldviertel haben uns am 16.04.2021 in die Welt der Imkerei aus Sicht eines Familienbetriebs eingeführt. Neben vielen Erkenntnissen konnten wir auch hier viel Neues mitnehmen.
Astrid: Wir haben vor vier Jahren entschieden, dass das Hobby unseres Vaters einfach schon so viel Zeit und Arbeit in Anspruch nimmt, dass wir gesagt haben "das Hobby ist eigentlich schon fast ein Betrieb und wir würden gerne mitmachen" und den Betrieb wirklich als Betrieb führen und irgendwann auch hauptsächlich davon leben. Das ist unser Ziel. Unser Papa macht das jetzt schon seit fast 40 Jahren. Er hat damals vom Bundesheer einen Bienenstock mitgenommen und da hat ihn die Leidenschaft gepackt.
Vor vier Jahren waren wir bei 30 Bienenstöcken, er hat schon Honig und auch Met produziert und das war dann unsere große Entscheidung, dass wir sagen, wir wollen eigentlich eigene Produkte haben. Wir haben so viele eigene Ideen, aber dann müssen wir beide auch viel mitmachen. Also, dann gehört der Betrieb auch mittlerweile uns, und unser Papa ist gleich darauf eingestiegen, es hat ihn eigentlich voll gefreut, dass die Vision, die er immer schon gehabt hat, uns jetzt gepackt hat und mittlerweile sind wir bei knapp 80 bis 100 Völkern.
Hannes: Bei uns in der Region, im oberen Waldviertel, sind wir doch wirtschaftlich einer von den größeren Betrieben, für den reinen Imkereibetrieb, der hauptsächlich aus der Produktion von Honig leben will, wären wir noch zu klein. Man sagt in Österreich, dass man bei einem Imkereibetrieb, der durch reinen Honigverkauf leben möchte, im Schnitt mit so ungefähr 300 Völkern rechnen muss.
Bei uns ist allerdings die Strategie eine andere. Wir wollen nicht nur durch Produktverkäufe leben, sondern haben unsere Vision, und uns das Ziel gesetzt, hauptsächlich durch die Vermittlung von Wissen das Ganze auch aufzubauen. Im neuen Betriebsgebäude – das heißt uns besuchen Volksschulen, Hauptschulen und auch Familien als Ganzes, Pensionistenvereine – wird es Bienenstöcken geben, die rund umher um mit Plexiglas verkleidet sind, die wir dann kurz aufmachen können, damit die Leute wirklich hineinsehen können, was sich da in einem Bienenstock tut. Wir investieren weniger Zeit in die Honigproduktion an sich und wollen eben unser Zeitmanagement mehr darauf verlagern, Wissen zu verbreiten.
Hannes: Es kommt darauf an, also prinzipiell ist es so: Uns wäre es als Betrieb lieber, wenn wir in der Region viel mehr als große Betriebe erreichen. Gerade die Bestäubung der Honigbiene ist irrsinnig wichtig für die Umwelt und das kann jetzt auch ein Betrieb, so wie wir es jetzt sind, mit 100 Bienenvölkern. Wir decken in unserer Gemeinde und Nebengemeinden sehr viel ab, allerdings wäre es besser, wenn es in jeder so circa zwei bis drei Imker geben würde, mit zwei bis drei Bienenvölkern, vielleicht zehn – das wäre optimal.
Wir sind natürlich in der Region mittlerweile eine sehr starke Marke, also Honig Stögerer ist sehr bekannt bei uns, allerdings ist es so (und das ist auch den Besuchern bewusst), dass wir sehr viele Spezialprodukte haben, die wir sehr gerne verkaufen. Wenn jetzt aber der Nachbar von jemandem Imker ist, ist es uns lieber, wenn er das Kilo Honig für das Honigbrot trotzdem bei dem kauft – ganz einfach, dass er den unterstützt. Das Wissen und so weiter kann er sich von uns holen, und auch andere Produkte. Wir machen sehr viele aufwendige Produkte, die ein normaler Imker gar nicht herstellen kann – das ist so unsere Strategie dahinter.
Astrid: Der ganze Betrieb ist als kindersicher geprüft und das Wissen wird kindgerecht vermittelt. Da geht es einfach darum, dass jedes Kind diese Panik vor den Bienen hat. Biene ist für sie gleich Wespe und beides sticht, und beides tut weh – das ist ja auch so, das ist einfach Fakt. Wir stehen aber in unserem Bienengarten und da sind circa 20 bis 25 Bienenvölker um uns herum und es ist noch kein Kind gestochen worden, weil die Bienen an sich überhaupt nicht aggressiv sind. Und das ist super, wenn man das den Kindern wirklich erklären kann und sie das miterleben. Wir haben auch zum Beispiel die Mutprobe, so nennt sich das: Da ist ein Bienenstock, der ist oben mit Gittern zum Schutz geöffnet und die Kinder können den Kopf hineinstecken, sie hören und riechen dann die Bienen. Mit dem Gitter ist das natürlich 100% sicher, dass keine Biene hinaufkommt. Das ist ein tolles Erlebnis. Ich erkläre ihnen dann auch unter anderem, wie man einen Bienenbrunnen baut, mit Murmeln, Moos und Wasser, damit diese Bienentränke überall ein bisschen stehen. Das hilft den Bienen irrsinnig viel, weil das Wasserholen an sich das Gefährlichste im Bienenleben ist und eben die Wichtigkeit der Biene hierbei erklärt wird.
Natürlich kostet die Führung etwas, mit dem verdienen wir auch Geld, das muss man auch so sehen. Aber das ist bei uns so ein bisschen unwichtig, eigentlich ist uns die Vielfalt der Biene und der Produkte wichtiger als diese Standard-Geschichte mit dem Honig, die jeder kennt – was aber auch gut und wichtig ist.
Astrid: Es gibt drei Arten von Bienen im Stock: Es gibt die Königin, davon gibt es nur eine; dann gibt es die Drohne – die männlichen Bienen, die leben generell nur bis Ende August, dann werden diese getötet. Eine männliche Biene kommt nie über den Winter, die werden vorher hinausgeschmissen, weil die nichts anderes machen, außer die Königin zu befruchten und zu essen. Deshalb ist es dann über den Winter einfach nicht sehr sinnvoll, dass man sie mitfüttert. Und dann gibt es noch die Arbeiterbiene, die wird circa 27 Tage alt, zwischen drei bis vier Wochen.
Diese sind wirklich die Erhalter und eine Arbeitsbiene – ich erkläre das den Kindern auch immer so lieb – also wenn die Biene schlüpft, dann dreht sie sich eigentlich um und fängt sofort mit dem Putzen an. Die macht dann verschiedene Stadien durch, eben vom Putzen zum Larven Verpflegen, dann kommt sie quasi zum Honigmachen, dann kommt sie zur Bewacherbiene, das heißt, sie wird dann zum "Ritter". Dann wird sie zum Pollensammler und ganz am Schluss zum Wasserträger. Wasserträger ist eben das Gefährlichste, was die Biene an sich macht, weil sie da am ehesten stirbt, deshalb machen das immer die alten Bienen, um die ist es weniger schade. Also, die Bienen sind super intelligent, die sind so durchdacht einfach – nie würde eine junge kräftige Biene Wasser holen.
Hannes: Es ist natürlich jeder Eingriff in ein Bienenvolk störend, schon alleine, wenn man reinschaut; man versetzt sie einmal prinzipiell in Unruhe, weil es nicht komplett natürlich ist. Wenn man jetzt aus einem Bienenvolk die Bienenkönigin herausnimmt, obwohl das Volk an sich noch nicht in der Schwarmzeit ist, dann versetzt man die Bienen in Stress. Es ist aber in dieser Hinsicht nicht gefährlich für die Bienen.
Das Bienenvolk, auch wenn man jetzt keine Königin hineingeben würde, würde selbst wieder eine neue nachziehen lassen. Also, das Volk ist dadurch nicht gefährdet, wenn das jetzt in der Hauptsaison ist, das heißt von Ende April bis Ende August – in dieser Zeit haben die Bienen eine Möglichkeit, dass sie sich wieder eine Königin nachziehen und sollte das außerhalb von dieser Zeit sein, dann kann durchaus das Bienenvolk auch verenden, wenn sie ohne Königin sind, das ist sogar auch sehr wahrscheinlich.
Da ist als Imker eben ein gewisses Know-how gefragt, dass man hierbei keine Fehler macht. In der modernen Imkerei ist es eine gängige Praxis, dass die Königin einen Punkt am Rückenpanzer hat.
Hannes: Der Punkt hat verschiedene Farben, die ändert sich jedes Jahr, also rot, blau, weiß, grün. Dadurch erkennt man, aus welchem Jahr die Königin ist. Zum Beispiel, vorheriges Jahr war die Farbe blau und wenn man jetzt in einen Bienenstock hineinschaut, die Königin sucht und die dann den blauen Punkt hat, dann weiß man als Imker "Okay, das ist eine Königin vom Vorjahr".
Eine Königin hat in der momentanen Zeit eine Lebenserwartung von vier bis fünf Jahren und da lässt dann auch die Legeleistung nach. Deswegen sagt man als Imker hauptsächlich, wenn die Königin vier Jahre alt ist, dass man diese mit einer jungen Königin austauscht. Das hört sich jetzt zwar ein bisschen wild an, weil man die alte herausnimmt und zerquetscht, aber das hat zum einen bei großen Imkereien den Grund, dass wieder mehr Bienenmasse und mehr Ertrag da ist, vor allem aber hat es den Grund, dass das Volk nämlich über den Winter kollabiert, wenn die Bienenkönigin im Herbst verwendet, und dem will man vorbeugen. Deswegen werden alte Königinnen zum Beispiel ausgetauscht.
Entschuldigung, wenn ich da etwas ausschweife, das ist ein sehr komplexes Thema. Also, wenn jetzt diese Königin herausgenommen wird, dann merkt das Volk innerhalb von einer Minute "die Königin fehlt", weil die Königin so starke Hormonausschüttungen hat, dass es das Volk sofort merkt – das heißt weiselunrichtig. Die Königin ist weg, "wir sind quasi führungslos" und da merkt man sofort, die Bienen werden laut. Also, sie fangen mit Herumsummen an, sie werden unruhig, das merkt man. Und wenn man jetzt als Imker den Fehler macht und innerhalb von fünf Minuten eine neue Königin da hineinsetzt, merken die Bienen sofort, dass das nicht ihre Königin ist und stechen diese ab. Das ist früher so gewesen, ich kann mich noch erinnern, wie wir Kinder waren, hat der Papa das nie gemacht. In der Nachbarortschaft hat das ein Imker gemacht, der hat die Biene mit Schnaps eingetupft, damit die Königin ihren Duft verliert, das heißt, das Bienenvolk riecht nur kurz den Schnaps und ist so verwirrt, dass die Königin akzeptiert wird. Das sind halt so alte Methoden gewesen und es macht aber heutzutage keiner mehr so.
Hannes: Heute warten wir ganz einfach einmal einen kompletten Tag, dann weiß das Volk "Okay wir müssen eine Königin nachziehen" und dann legen sie eine Weiselzelle an. Das heißt eine Nachschaffungszelle für eine neue Bienenkönigin, und dann ist es so – es dauert eine gewisse Zeit, bis eine Bienenkönigin wieder schlüpft. Wenn man die Zeit hat, lässt man das Volk die Königin natürlich nachziehen, was die natürlichste Art und Weise ist und wenn dann eine der Königinnen schlüpft, dann ist das Volk wieder wichtig und beruhigt. Oder man setzt eine gezüchtete oder gekaufte Königin ein, diese kommt dann in einem kleinen Käfig an.
Nach ungefähr fünf Tagen, wenn man schon sieht, wo diese nachgezüchteten Zellen mit den neuen Königinnen sind, muss man die dann ausbrechen, sonst würde nämlich eine junge Königin vom Volk schlüpfen und die Königin, die man zugesetzt hat, wäre wieder eine zu viel. Deshalb bricht man diese Nachschaffungszellen von den Bienen aus und dann wissen die Bienen schon "wir brauchen wieder eine neue Königin" und setzt dann in einem kleinen Käfig die neue Königin hinzu. Der Käfig ist offen und so ein Fingerhut voll Futterteig verschließt den Weg zu den anderen Bienen. Das dauert dann eine gewisse Zeit, bis sich die Bienen in den Futterteig hineinfressen und die Königin aus dem Futterteig hinaus, und in dieser Zeit akzeptiert das Volk die Pheromone der neuen Bienenkönigin und bis sie dann bei einander sind, passt das auch. Aber eben eine Königin hinaus und eine neue wieder hinein ist definitiv tödlich für die nachfolgende.
Hannes: Bienenköniginnen geben zum Beispiel auch diese Sanftmütigkeit, das heißt in der heutigen Zeit möchte man eher Bienen, die einen guten Bienensitz haben, die also auf der Wabe sitzen bleiben, wenn man damit arbeitet. Wenn man jetzt eine Bienenwabe aus dem Stock heraushebt, dann bleiben die darauf sitzen und fliegen nicht wie wild umher. Sie sind sehr ruhig, stechen eher wenig, und diese Eigenschaften vom kompletten Volk werden sozusagen durch die Pheromone der Königin gesteuert. Und wenn man jetzt ein Volk hat, das sehr stichfreudig ist, dann kann man zum Beispiel diese Königin tauschen. Man kauft von einem Züchter eine neue Königin, die eben auf diese Sanftmütigkeit gezüchtet ist und dadurch wird aber auch das ganze Volk wieder ruhiger. Diese selektive Züchtung, dass man sagt, die Bienenköniginnen, die sehr ruhig sind, will man mehr als die anderen vermehren – das gibt es durchaus in der modernen Imkerei.
Hannes: Ich würde schon so sagen, (dass Österreich im internationalen Vergleich relativ gut aufgestellt ist). Es ist jetzt natürlich unsere Meinung, aber ich glaube schon, dass wir in Österreich eine sehr gute Qualität haben.
Astrid: Auch vom Honig und auch von der Hilfe muss man sagen – es hat auch einen Fond für die Imker gegeben, wenn man sich neue Geräte anschafft. Zum Beispiel Förderungen, die waren wirklich toll, muss man dazu sagen und es ist genauso kompliziert wie bei allen anderen, wenn man eine Förderung wo haben will, aber es hat super funktioniert und es war wirklich auch gut gefördert. Deswegen haben wir auch bei gewissen Sachen gesagt, wir trauen uns jetzt, sonst hätten wir uns wahrscheinlich gewisse Schritte noch nicht getraut.
Es ist jetzt einfach mehr Anerkennung für den Beruf und für die Tätigkeit gegeben als früher.
Hannes: "Das Bienenvolk ist eigentlich nur mit der Reproduktion beschäftigt, weil die Lebenszeit nur so kurz ist" – das trifft es ganz einfach sehr genau. Man sagt ja auch zum Bienenvolk, das man auch Bien nennt, dass es ein Organismus ist, so wie der Mensch ein Organismus ist – wo sich die Zellen erneuern, genauso kann man auch den Bien vergleichen.Die Bienen ziehen sich ihre eigenen Königinnen, bei Bedarf, nach. Die Arbeiterinnen, also Arbeitsbienen sind immer die weiblichen Bienen, und die männlichen Bienen sind, wie genannt, immer die Drohnen. Die weiblichen Bienen sterben im Sommer, sie werden drei bis vier Wochen alt, dann sterben sie. Das funktioniert nur deshalb, weil die Königinnen im Sommer bis zu 4000 Eier pro Tag legt. Nicht alle, aber man sagt so circa zwischen zwei und 4000 Eier pro Tag ist die Königin im Stande zu legen und das passiert deswegen, weil eben auch sehr viele sterben.
Ein Volk hat bis zu 40.000 Bienen im Hochsommer, über den Winter so fünf bis 10.000 und das wird dann wirklich vierfach so groß, also das explodiert richtig im Mai.
Der Organismus ist einfach immer damit beschäftigt, sich selbst zu erhalten, die einzige Ausnahme ist, die Drohnen werden im Herbst hinausgeschmissen, weil sie für die Versorgung im Winter einfach nicht notwendig sind. Das heißt, das Bienenvolk dezimiert sich selbst, um Futterreserven zu sparen.
Diese Winterbienen, das heißt, die Bienen, die so im August bis September schlüpfen, die leben jetzt ein halbes Jahr, obwohl sie genau die gleichen sind. Also, die Königin macht nichts anderes, aber der Organismus weiß, dass diese Biene jetzt länger leben muss, weil der Winter kommt und über den Winter legt die Königin nicht. Diese Bienen kommen jetzt bis März, April und dann fängt die Königin wieder an zu legen, und erst wenn die neuen Bienen schlüpfen, verenden die alten.
Die Bienen machen ja keinen Winterschlaf oder ähnliches, sondern das Bienenvolk ist das ganze Jahr damit beschäftigt – die sind in der warmen Jahreszeit auseinander geteilt, die fliegen herum und machen alles mögliche – wenn es wirklich kalt wird, sind sie nur mehr ausschließlich darauf fokussiert, dass sie nicht auskühlen. Das heißt, sie setzen sich zusammen auf eine Traube, so wirklich zwei bis drei Fäuste groß, und zittern. Durch die ständige Bewegung von diesem kleinen Körper, wenn das 1.000 Bienen machen, wird so viel Wärme erzeugt, dass sie nicht abfrieren und das machen sie eigentlich den ganzen Winter über. Der Honig, der gesammelt wird, ist wie Brennstoff für die Winterheizung, mehr oder weniger. Das halten sie auch nicht so lange aus, so eine Biene kann dieses Heizen ein paar Sekunden, dann ist sie vollkommen fertig, dann kriecht sie aus dieser Traube zurück und es kommen wieder andere in die Mitte, also sie wechseln sich da quasi ab.
Hannes: Am Bienenvolk selbst in unserer Größe sind es so circa zweieinhalb volle Arbeitstage in der Woche in der Hauptsaison, das heißt von Anfang Mai bis Ende Juni, Mitte Juli, bis dann der Honig abgeschleudert wird – dann wird die Arbeit wieder weniger. Dafür ist halt über den Winter für die Bienen selbst, außer die Varroabehandlung, überhaupt nichts zu machen. Es sind natürlich auch gewisse Kontrollfahrten wichtig. Zum Beispiel, dass man schaut, dass die Fluglöcher nicht verlegt sind. Nach den ersten Tagen fliegen sie dann aus, um den Kot loszuwerden.
In der Hochsaison, wenn dann direkt diese Schleudertage sind, an denen dann innerhalb von kurzer Zeit der gesamte Honig entnommen wird, ist es natürlich schon sehr intensiv, etwa von 7 Uhr bis in die Nacht ist man beschäftigt. Hierbei sind auch Astrid und alle anderen voll eingespannt, weil die das dann alles ausschleudern. Hierbei muss man sagen, wir haben jetzt ins neue Bienenhaus auch sehr stark investiert – damit wir effektiver werden. Wir waren davor eben auf 30 Bienenvölker ausgelegt, wobei wir natürlich auch sehr viel Zeit gebraucht haben, also nicht bei den Bienenvölkern, sondern auch für das Gewinnen vom Honig aus den Rähmchen. Da haben wir jetzt ein bisschen modernisiert, somit hat man sich hierbei auch eine Arbeitskraft gespart. Das macht jetzt nur mehr die Astrid alleine, das haben sie vorher zu zweit machen müssen, und jetzt sind sie eigentlich in einem Drittel der Zeit fertig.
Astrid: Man muss rechnen, also Hannes geht um halb 7 bis 19 Uhr zu den Bienen und ich geh um 22, halb 23 Uhr wieder aus dem Keller heraus – wenn wir Honigschleudern. Das wird dreimal im Jahr gemacht, immer im Normalfall Ende Mai/ Ende Juni/ Ende Juli, so kann man es sich ungefähr ausmachen. Und das sind aber wirklich vier bis fünf Tage, da gibt es auch nichts anderes, da wird durchgehend gearbeitet und es sind dann 12 bis 13 Stunden fixe Arbeitszeit. Bei uns teilt sich das auf, ich habe dann ein bisschen mehr als sonst, außer beim Schleudern, da hab ich im Sommer eine Pause arbeitstechnisch. Dafür bin ich dann für alles, was in Weihnachten hineingeht, also die Produkte für Weihnachten, mit denen bin ich oft bis um 22 oder 23 Uhr beschäftigt. Aber ich habe schon mit allem Drumherum circa 35 Stunden in der Woche, in denen ich mich um die Bienen kümmere, und das macht Hannes auch zusätzlich (zum üblichen Job), also wir arbeiten schon mehr als 40 Stunden insgesamt.
Hannes: Die Wissenschaft arbeitet daran, es gibt aber nicht wirklich zufriedenstellende Lösungen. So ein Eingriff von einer Varroabehandlung ist immer ein Stress für die Bienen. Da gibt es verschiedene Arten, wie man das machen kann, das ist von Imker zu Imker verschieden. In den Imkervereinen gibt es sehr gute Vorträge und das ist auch wirklich für jeden Hobbyimker oder für jeden Beginner sehr wichtig, solche Kurse zu machen, damit er weiß, wie das funktioniert. Sonst genügt ein sehr starkes und nicht varroabehandeltes Bienenvolk in der Umgebung und dann kann es durch Räuberei passieren, dass sämtliche Bienenvölker wieder einen Herdenrückschlag erleiden, weil diese Varroamilbe sich in der Brut quasi vermehrt, und das zu einem sehr hohen Faktor. Da gibt es dann verschiedene Arten, wie man diesen Milbenbefall messen kann – je nachdem behandeln dann viele Imker ähnlich. Viele Möglichkeiten gibt es in Österreich sowieso nicht, wie man es machen kann, trotzdem ist nicht jede gleich, es gibt ein paar verschiedene Methoden.
Hannes: Wir machen es so: Wir behandeln im Herbst mit "Api Life Var", so heißen die – das sind Thymolstreifen, mehr oder weniger. Wir legen die Thymolstreife ein, da sind verschiedene Öle drinnen, die die Milbe derart verwirren, sodass sie abfällt und verendet. Es hat den Vorteil, dass es keine Säurebehandlung ist, das heißt, es ist nicht so scharf, es gibt aber keinen Vorteil ohne Nachteil. Der Nachteil ist, es riecht sehr stark und auch das Bienenvolk selber kommuniziert durch Gerüche und diese Gerüche sind über diesen Behandlungszeitraum gestört. Das hat zur Folge, dass die Räuberei (= aus einem anderen Volk Honig klauen) sehr stark ist, das heißt, die Bienen riechen das von den anderen Bienenvölker auch und versuchen da hineinzugelangen. Es ist schonender für die Bienen aus der Sicht der Säure, aber gefährlicher aufgrund der Räuberei und nicht so stark effektiv wie die Ameisensäure.
Hannes: Wir wissen nicht so viel darüber, aber die Gefahr gilt natürlich nicht in dem Ausmaß, weil eine Wildbiene nicht in so einer Kolonie lebt. Die meisten Wildbienenarten sind Einzelgänger eigentlich, also eine Wildbiene kann man fast nicht mit unserer Honigbiene vergleichen. Die treffen sich, aber das ist kein so ein Organismus, bei weitem nicht in der Größe und viele sind wirklich Einzelgänger.
Hannes: Das ist wirklich auch ein ausdrücklicher Tipp zu dem ganzen Thema rund um ausländischen Honig: der Film "More than Honey" (Trailer). Da geht es hauptsächlich um Amerikaner, die selber bereits irrsinnige Probleme mit dem chinesischen Honig und auch schon mit den großen Mandelplantagen haben.
Wir sind mit Europa genau in der Mitte, wir bekommen beide (amerikanische und asiatische Problematiken) vor die Türe gesetzt. Es gibt schon riesen Imkereien, wo das Ganze einfach absolut nicht mehr in Ordnung ist, also das entspricht keinem ethnischen Gedanken mehr, wie man mit einem Insekt oder mit einem Tier überhaupt umgehen sollte, das gibt es durchaus auch.
Astrid: In einer anderen Dokumentation wird auch gesagt, wir haben nicht einmal die Hälfte des Honigs, der in Umlauf ist – auf der ganzen Welt haben wir einen produzierenden Honig. Also das heißt, der Honig wird quasi über die Hälfte gestreckt. Das ist illegal, weil wir das Doppelte an Honig verkaufen, den die Bienen auf der ganzen Welt produzieren können.
Hannes: Also, die pressen die Bienen mehr oder weniger mit. Die Imker wissen, die Königin ist im untersten Stock und da kommt ein Absperrgitter hinein. Der Bienenstock hat jetzt drei Geschosse, so kann man sich das jetzt vorstellen – im untersten Geschoss bleibt die Königin, die bekommt ein Gitter, dass sie nicht weiter hinauf kann. Das ist eine absolut herkömmliche Methode, das verwendet man, weil man sonst nur sehr zeitintensiv imkern kann. Das ist aber jetzt auch für die Königin kein Problem, es geht aber um das, die wissen, dass das Volk die Königin zum Überleben braucht, und nicht unbedingt alle anderen Bienen.
Jetzt haben die zum Beispiel auf großen Mandelplantagen diese Tracht (= Nektar, Pollen und Honigtau, welche die Honigbienen in den Bienenstock bringen) vorbei und brauchen somit auch nicht mehr so viel Bienenmasse, weil dieser Mandelhonig jetzt geerntet wird und die nehmen ganz einfach die obersten zwei Stöcke samt den Bienen mit und führen sie weg. Was auf der Fahrt auffliegt, verendet irgendwo, weil die sich nicht einbetteln können, wenn keine Völker sind und der Rest wird einfach dort durch die Entdeckelungsmaschinen, durch die Schleuder – im Honig ertränkt, wirklich schlimm.
Das ist bei uns alles verboten, in Österreich, muss man sagen, ist dieses "bio und konventionell" Thema für die Imker – obwohl wir ein Biobetrieb sind, fast zu vernachlässigen, weil wir in Österreich auch für die konventionelle Imkerei sowie auch für die konventionelle Landwirtschaft eigentlich sehr hohe Auflagen haben, was man mit dem Rest der Welt eigentlich nicht vergleichen kann, und da braucht man von Österreich gar nicht weit wegschauen, welche Methoden da dann schon erlaubt sind. In Rumänien, alles, was diese Ostblockländer sind, sind ganz andere Methoden erlaubt, die wir hier gar nicht kennen, auch gegen Varroa und so weiter.
Astrid: Ich glaube (uns geht es mit der Konkurrenz) noch ganz gut, weil wir uns darüber wenig Gedanken machen, weil die Kunden im Supermarkt nicht unsere Kunden sind und man könnte sich bemühen, wie man will, die bekommen wir sowieso nicht. Man kann als österreichische:r Imker:in gar nicht mit dem Preis mithalten – man würde es nur mehr machen, wenn man sagt "Okay, zum Spaß" und nicht einmal dann, weil dir das Produkt so viel wert sein muss, einfach, wenn du weißt, was für eine Liebe und was für Arbeit da dahinter steckt.
Deshalb macht man da nicht mit und wir sind sogar eigentlich durch das Bio auch automatisch höherpreisig im Vergleich zum vorherigen Preis geworden. Das ist einfach so und auch das wird super mitgetragen, weil einfach der Hintergrund jetzt noch einmal ein ganz ein anderer ist, und von dem her haben wir auch gar keine Preisdiskussionen bei unseren Kunden, weil die, die einen Qualitätshonig haben möchten, das auch zahlen werden. Es gibt dann auch wieder andere, ich war jetzt wo unterwegs, wo ich sage "Okay, das ist so ein horrender Preis, der auch nicht mehr zu rechtfertigen war". Ich glaube schon, dass wir für uns da ein gutes Mittelmaß haben, weil wir am Land sind. Man kann da nicht enorm mit dem Preis hochgehen, was dann unnatürlich ist, aber drücken lassen wir den Preis auch nicht, weil du einfach weißt, was für eine Qualität da dahinter steckt. Mit dem Billighonig kommen wir nicht mit, wir können nichts mischen, wir werden überprüft. Wir schicken unsere Produkte einmal im Jahr ein, auch den Honig, dass wir einfach das Zertifikat bekommen, damit da sicher alles passt und dementsprechend sind wir sehr stolz darauf.
Hannes: Dazu muss man fairnesshalber sagen, das ist auch ein Eingriff in das Bienenvolk, also in den Organismus – das, kann man so sagen, ist einzig und alleine ein wirtschaftlicher Faktor. Im Waldviertel gibt es genug, das man sagt und auch wir sagen können: "Wir haben mehr als die Hälfte der Bienenvölker stationär und die verhungern nicht." Hier gibt es das ganze Bienenjahr über Wiesen mit genügend Nahrung für die Biene, genügend Nektar, Pollen und Wasser. Dieses "Bienen-Verstellen" macht man aus zwei Gründen und das sind: Erstens, den Honigertrag für den Imker steigern, weil man die Bienen jetzt zu einer Tracht, also zu irgendeiner Blühkultur stellt, die ansonsten nicht erreicht werden könnte. Das Zweite ist zur Bestäubungsarbeit für die Landwirte.
Zum Beispiel ist es bei uns so, im näheren Umkreis wird nirgendswo eine Sonnenblume angebaut, aber zum Beispiel, mein Schwager hat eine relativ große Landwirtschaft, auch ein Biobetrieb, der baut Sonnenblumen an. Das heißt, um beiden zu helfen, stellen wir die Bienen, einen Anhänger, einmal im Jahr zu seinen Sonnenblumen hin und die Bienen holen dann von dort den Honig, die Nahrung und leisten damit sehr viel Bestäubungsarbeit für den Landwirt.
Das ist für die Bienen während der Fahrt ein Stress und einen halben Tag danach vielleicht; und dann ist wieder alles komplett normal. Also, die Bienen fliegen dann aus, man stellt sie auch nur in der Dunkelheit um, das heißt, die Bienen sind alle im Volk. Bei uns ist es zum Beispiel so, wenn wir einen Anhänger umstellen, dann fahre ich am Vorabend los, gegen 10 Uhr, wenn die Bienen daheim sind. Davor werden die Fluglöcher zugemacht, das heißt, die werden verschlossen mit einem Gitter, dass die Luft und alles ganz normal hinein kann, aber dass sie nicht hinausfliegen. Das machen sie in der Nacht in der Regel sowieso nicht, aber beim Fahren würde dann die eine oder andere hinausfliegen und damit das nicht passiert und damit nicht Bienen irgendwo verloren gehen, wird dieser Flugschieber umgedreht. Dann werden die Völker mit Gurten fixiert, damit sie sich nicht bewegen, das wäre nämlich schlecht, wenn sie wirklich umherruckeln oder sich vielleicht verschieben würden.
Man probiert auch stoßartigen Bewegungen zu vermeiden, das heißt, wir gurten sie wirklich in beide Richtungen, damit sie sich nicht bewegen können. Und am nächsten Tag, ganz zeitig in der Früh, meistens gegen 4:30 Uhr, wird der Anhänger angehängt und verstellt. Das macht man aus dem Grund, damit die Stressbelastung möglichst kurz gehalten wird, wenn ich den Anhänger jetzt um 4:30 Uhr verstelle, und ich bin vielleicht um 5:30 Uhr bei dem Standort, bei dem ich sein möchte.
Hannes: Der Traktor, das ist das einzige, mit dem wir fahren. Man ist dann diese Stunde unterwegs, das ist natürlich auch ein gewisser Stress, aber das ist nicht tragisch und dann werden die dort hingestellt und die Fluglöcherschieber umgedreht, dass die Bienen wieder ausfliegen können, möglichst schon bei der ersten Sonneneinstrahlung. Dann fangen sie langsam mit dem Ausfliegen an und zwar orientieren sie sich sofort neu. Das dauert dann. Wenn man um 11 Uhr zum Bienenstand hinfährt um nachschauen, ist es schon wieder ein Flughafen – also die wissen alle, wo sie hinmüssen, das ist alles wieder komplett eingespielt.
Als Imker merkt man, ob man dieses Verstehen gut oder weniger gut gemacht hat, wenn man die Fluglöcher aufmacht. Man kann das ohne Handschuhe machen, man öffnet es und da fliegt vereinzelt einmal eine Biene hinaus, nachschauen "was war das" dann hat man es sehr gut gemacht, dann hat man fast keine Unruhe hinein gebracht. Wenn man aber den Fluglochschieber aufmacht und die fliegen hinaus und fangen mit dem Stechen an, dann weiß man "Okay, da ist etwas schief gegangen", so darf man es auf keinen Fall mehr machen.
Hannes: Es ist egal, (ob das jetzt ein Sonnenblumenfeld oder Rapsfeld ist). Prinzipiell ist es so, umso höher die Artenvielfalt des Nektars, also umso mehr Blüten es gibt, als sie anfliegen können, umso besser ist das natürlich, weil die Diversität immer gut ist. Wenn ich jetzt sage, ich stelle die zum Beispiel mitten in ein Sonnenblumenfeld, das 20 Hektar hat, und da sind rundherum nur Sonnenblumen, dann würde es ihnen für eine gewisse Zeit nicht schaden, aber es ist auch nicht das Optimalste. Da haben wir bei uns im Waldviertel den Vorteil, dass diese Feldstrukturen nicht so groß sind, wie sie zum Beispiel im Burgenland sind. Bei uns ist ein Acker mit acht Hektar riesig. Das heißt, bei uns sind viele kleine Äcker, man hat dazwischen immer Blühflächen und Wiesen. Also, auch wenn wir die Bienen zu den Sonnenblumen stellen, sind dort dann im Umkreis von dem Flugradius, so wie es jetzt beim Schwager ist, zehn bis 15 Hektar Sonnenblumen angebaut. Allerdings fliegt so eine Biene bis zu drei Kilometer Luftlinie, also sie kommen wirklich weit und alles dazwischen holen sie sich genauso. Sie können es sich dann wirklich selber aussuchen, was sie wollen, aber als Imker:in weiß man natürlich, welche Pflanzen sehr viel Nektar geben, wiederum auch einen hohen Honigertrag produzieren und das probiert man natürlich bei den Bienen anzureizen. Im Frühjahr ist es der Raps, im Herbst sind es dann eben Kulturen wie die Sonnenblumen.
"Solange es Imker gibt, wird es auch Bienen geben" – Hannes: Ich würde das fast umdrehen, oder? Wenn es Bienen gibt, dann gibt es auch Imker:innen. Schwierig, also, wir können sehr viel für die Bienen machen, ein Imker, der falsch arbeitet, kann viel schlecht machen. Es gibt Gefahren, man sieht es jetzt bei uns, mit dem Coronavirus und so weiter, also, was die Varroamilbe wirklich für einen Schaden in Europa ohne diese Behandlung ausgemacht hätten.
Der wäre definitiv enorm gewesen, es gibt ja auch Forschungen, die sagen, es gäbe kaum mehr wirklich eine Honigbiene, hätten wir als Menschen da nicht gegengesteuert. Von dem her schon, wir wissen nicht, ob einmal irgendwas kommt, bei dem nichts mehr hilft, weil wir auch zum Teil wieder der eigene Feind der Natur sind. Wir spritzen ab und zu Sachen, die die Bienen absolut mehr als nur fordern. Also, ob jetzt der Mensch die Bienen erhalten kann, das würd ich stark bezweifeln.
Astrid: Wir müssen jetzt gut sagen, immerhin bauen wir uns unser Leben gerade auf.
Hannes: Ich glaube, die Akzeptanz ist da in den letzten Jahren wirklich stark besser geworden und man muss auch sagen, diverse Medien helfen hierbei weiter, dass dieses Thema in den Vordergrund kommt. Es ist sicher kein schlechter Zeitpunkt momentan, es ist auch die Regionalität, also wirklich immer mehr Leute – zumindest bei unseren Produkten kommt es uns so vor, dass da schon darauf geschaut wird, zumindest für unser Kunden. Wenn man sich überlegt, wir haben zum Beispiel unseren Onlineshop gar nicht selbst im Haus, sondern haben das auf myproduct.at ausgelagert.
Das ist eine Firma, die sich auf den Abhof-Laden spezialisiert, die sind wirklich groß und haben aber eigentlich als Erste in Österreich diesen Begriff "regional zu kaufen" oder "aus Österreich gute Produkte zu kaufen" online wirklich auch auf ein ganz neues Niveau gehoben. Die machen auch eine sehr gute Arbeit für unseren Betrieb. Wir können uns darauf konzentrieren, das zu produzieren, die Lebensmittel herzustellen und zu schauen, dass bei den Bienen alles passt und dafür machen sie die Logistik, das ganze Rechtliche, was bei einem Onlineshop auch wirklich enorm ist, und so weiter. Da bieten sie landwirtschaftlichen Betrieben eine sehr gute Zusammenarbeit und durch solche Initiativen wird es, glaube ich, auch möglich, dass man mehr von dem österreichischen Honig in Umlauf bringt.
Astrid: Ich würde gerne etwas Antialkoholisches haben, wir haben uns die letzten Jahren sehr stark auf den Alkohol konzentriert, wir haben ein Honigbier, vier verschiedene Met-Sorten (Honigwein). Ganz neu haben wir seit 2019 den Honeysecco – das ist mein Baby. Den wollte ich unbedingt hineinbringen (zum Verkauf) und zwei Jahre haben sie (Papa und Hannes) mir eigentlich erklärt "das brauchen wir nicht, das ist ein Blödsinn" und dann hat eigentlich der Hannes zugestimmt, dass wir das doch auch brauchen. Und somit haben wir die Oldies auch überstimmt und dann hat es ein Jahr gedauert, bis es uns geschmeckt hat, weil der Honigwein ja ur süß ist und ich an sich überhaupt kein Süß-Trinker bin, das ist ein bisschen konträr, natürlich blöd. Dann habe ich gesagt "ich hätte gerne etwas, wo ich ein bis drei Gläser trinken kann" und der Honeysecco ist jetzt gelungen!
Der sprudelt, hat auch nur eine Süße wie ein Hugo, nicht wie ein Dessertwein und da gehen jetzt auch ein paar Gläser. Mit dem haben wir auf der Abhofmesse 2020 Bronze gemacht, gleich beim ersten Versuch, und nächstes Jahr schicken wir ihn wieder ein, weil wir ihn wieder verändert haben. Ja, wir haben auch Honigessig zum Beispiel, das ist das vom Hannes. Wir waren vor vier Jahren, als wir angefangen haben zu reden (ob wir mithelfen), beim Gölles in der Steiermark, ein riesiger Essigproduzent. Der hat viel Essig und da hat der Hannes gefragt, warum wir so etwas nicht machen und dann haben sie zu Hause schon einen Essigreaktor gebaut.
Im Gespräch mit Imkerin Astrid und Imker Hannes haben wir Einblicke in ihren Familienbetrieb, indem alle mitanpacken, erhalten – selbst die Großmutter. Sie haben uns hinsichtlich der Bienenköniginnen auch die Lebenszeiten der kleinen Wesen erklärt und zudem wie man die Bienen ordnungsgemäß von einem zu einem anderen Standort bringt, um weitere Felder zu bestäuben.
Die Imkerei wurde in den letzten Wochen renoviert und bietet einen unfassbar anschaulichen Verkostungsraum mit einer Bar und Holzbalken von einer alten Scheune, mit Blick auf den Bienengarten. Astrid und Hannes waren so freundlich und haben uns eingeladen, uns selbst einen Überblick zu schaffen:
Vor Ort wurden wir zu zweit herzlichst empfangen und gleich zu den Bienenstöcken geführt. Leider hat es an diesem Tag geregnet, weswegen wir keine Bienen herumfliegen sehen konnten. Nichtsdestotrotz haben wir unglaubliche Einsichten erhalten, beispielsweise im Keller, wo dann der Honig erst entsteht mit neuen hochwertigen Maschinen sowie das Lager mit allen speziellen Produkten, welche wir folglich auch verkosten durften – es schmeckte traumhaft! Insbesondere die Spezialprodukte, wie Ingwer- und Haselnuss-Honig hat uns so gut geschmeckt, dass wir gleich einen kauften – der Honig schmeckt nicht gemischt, sondern man schmeckt beide Geschmacksrichtungen einfach gleichzeitig. Neben dem einzigartigen Honeysecco haben wir auch die unterschiedlichen Met-Sorten probieren können – alle Produkte eignen sich hervorragend auch als Mitbringsel. Nach zwei Stunden haben wir uns verabschiedet und in der Garage hat der Vater gerade für den Enkelsohn eine Erhöhung aus Holz für eine Spielküche gebaut – immer alle am Werk! (Selbstverständlich haben wir während dem Besuch auf alle Sicherheitsmaßnahmen geachtet.)
Bei dem Rundgang durch den Betrieb haben wir wie beim Gespräch gemerkt, wie gerne beide Imker hinter der Thematik stehen. Sie sehen ihre Zukunft hierbei und planen immer an weiteren Produkte.Es hat uns sehr viel Freude bereitet, diese Möglichkeit zu erhalten.
Im Namen des Vereins bedanken wir uns bei Astrid und Hannes für diese Zusammenarbeit und wünschen Ihnen auf ihrem weiteren Weg nur das Beste und viel Erfolg, danke!
Einen spezifischeren Einblick über den Familienbetrieb sowie Öffnungszeiten für Führungen sind unter imker-honig.at zu finden, deren einzigartige Produkte werden über myproduct.at vertrieben.
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